Auswahltest Einstellungstest: Gibt es sowas?

Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar

Ja, in manchen Berufen gibt es diesen durchaus. Ganz oft wird dieser angewendet, wenn die Bewerbung ohnehin schon über ein Internet basiertes Tool erfasst wurde. Aber auch wenn es sich um eine E-Mail-Bewerbung oder sogar eine schriftliche Bewerbung handelt, kommt es immer häufiger vor, dass Bewerbern für ihr Interesse an der Firma gedankt wird. Und als kleines Dankeschön erhalten die Bewerber einen Link anbei, der direkt zum Auswahltest Einstellungstest führt. Wie dieser Test konzipiert wurde, verrät ein Personalberater.

Auswahltest Einstellungstest

Was hat es mit dem Auswahltest Einstellungstest auf sich?

Personalberater: Der Ansatz war ganz klar eine Effizienzsteigerung im Personalbereich, der geradezu überrannt wird von einer Vielzahl an Bewerbungen. Natürlich häufen sich diese immer kurz vor Anmeldeschluss und das Problem ist, dass die Personalreferenten nicht alle Bewerbungen auf einmal lesen können und nicht alle gleichzeitig vorauswählen können und und und.

Damit ist der Auswahltest Einstellungstest eine Hinhaltetaktik?

Personalberater: Könnte man meinen, aber vielmehr ist es eine Chance für diejenigen, deren Bewerbung nicht so brillant war, und eine Chance für alle zum Üben, denn schließlich ist der Auswahltest Einstellungstest wie ein kleiner Einstellungstest, der ähnliche Fragen stellt wie beispielsweise im Assessment Center.

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Als Vorbereitung für das Assessment Center verstehe ich noch, aber wieso gibt der Auswahltest Einstellungstest denjenigen eine Chance, die eine schlechte Bewerbung abgegeben haben?

Personalberater: Wir konnten bereits beobachten, dass wir allein aufgrund der Ergebnisse im Auswahltest Einstellungstest Bewerber eingeladen haben, die wir auf Basis ihrer Bewerbung wohl nicht zum Gespräch gebeten hätten. Als uns diese Tatsache bewusst wurde, haben wir im Interview nachgefragt, wer bei der Bewerbung geholfen hat. Diejenigen, die eine schlechte Bewerbung abgegeben haben, hatten keine Unterstützung, stürzten sich aber sofort nach dem Erhalt des Auswahltest Einstellungstest-Links auf dessen Bearbeitung, was wir als Engagement und Einsatz auslegen. Diejenigen, die Unterstützung bei der Bewerbung hatten, gaben wohl eine bessere Bewerbung ab, warteten aber bis kurz vor Schluss auf die Absendung ihres Auswahltest Einstellungstests. Es kam uns fast so vor, als wären die Eltern auch hier hinterm Stuhl gestanden und hätten getrieben.

Auswahltest EinstellungstestWoran machen Sie die Unterstützung der Eltern fest?

Personalberater: Wenn es um eine Ausbildungsstelle geht und die Bewerbung in den hochtrabendsten Worten geschrieben wird, dann stutzen wir natürlich. Auch wenn im Auswahltest Einstellungstest eine Frage zu den Zukunftswünschen steht und der 16-Jährige angibt, nach der Ausbildung eine Weiterbildung absolvieren zu wollen, weil lebenslanges Lernen ihm liegt, dann klingt das nicht nach einem 16-Jährigen, sondern nach dessen Eltern, die glauben, sie tun ihrem Nachwuchs etwas Gutes.

Tun sie aber nicht, richtig?

Personalberater: Nein, nicht wirklich. Wenn wir sehen, dass die Eltern durchweg ihre Finger im Spiel hatten, haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir sagen dem Bewerber gleich ab, weil wir glauben, dass er zu unselbstständig für das Berufsleben ist, oder wir laden ihn ein und fühlen ihm natürlich massiv auf den Zahn – was für 16- oder 17-Jährige wahrlich zum Problem werden kann, denn meist fehlt ihnen das nötige Improvisationsvermögen, um passend zu antworten.

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Verstanden. So haben Bewerber ohne Unterstützung durchaus gute Chancen gerade wegen dem Auswahltest Einstellungstest. Und was genau steckt dahinter?

Personalberater: Das wird in der Praxis vollkommen unterschiedlich gehandhabt. Die einen machen sich vergleichsweise wenig Mühe und nehmen einfach aus jedem Themenblock des Einstellungstests ein bis zwei Fragen raus. Andere wiederum setzen stärker auf Persönlichkeitsfragen.

Warum gerade Persönlichkeitsfragen?

Personalberater: Weil die Antwort auf diese Fragen nicht im Internet steht. Ein Auswahltest Einstellungstest ist ja nicht dazu da, zu prüfen, ob ein Bewerber gut in Internetrecherche ist, sondern um herauszufinden, ob ein Bewerber zum Unternehmen passt. Deswegen setzen manche Betriebe ganz bewusst auf Meinungsfragen, Fragen deren Antworten offen gehalten werden und solche, die zeigen, wer hinter dem Bewerber als Mensch steckt.

Und wie kann man sich darauf vorbereiten?

Personalberater: Kaum würde ich sagen. Natürlich wird es auch Fragen geben, warum der Beruf genau das ist, was sich der Auszubildende wünscht, oder warum die Position genau die ist, die der Berufserfahrene sehr gut ausfüllen kann … Das sind Fragen auf die man sich vielleicht noch vorbereiten kann, denn hier wird zwischen den Zeilen auch gefragt, ob der Bewerber sich mit dem Beruf inhaltlich auseinandergesetzt hat oder der bereits Berufstätige die Stellenanzeige aufmerksam gelesen hat.

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Ist das die einzige Möglichkeit, wie ein Auswahltest Einstellungstest aussehen kann?

Personalberater: Nein. Es gibt auch Auswahltest Einstellungstests die wie ein klassischer Einstellungstest aufgebaut sind. Der Vorteil für die Unternehmen ist dabei groß, denn sie zwingen die Bewerber bei der Online-Variante um eine Ausarbeitung am Computer und das bedeutet auch, dass der Personalreferent vergleichsweise wenig Arbeit damit hat, die Aufgaben auszuwerten. Handelt es sich um Fragen und Antworten mit Multiple-Choice-Auswahl sowie Ja-und-Nein-Fragen, sind das rein statistisch betrachtet standardisierte Fragen, die auch ganz leicht ausgewertet und sogar in Beziehung zueinander gesetzt werden können.

Das heißt, dass auch Fangfragen möglich sind?

Personalberater: Ja, wenn Sie das so nennen möchten. Es kann in jedem Fall Themen geben, die aus mehreren Richtungen abgefragt werden können. Wenn ein Bewerber authentisch antwortet, ist die Antworttendenz immer gleich. Glaubt er aber eine Rolle spielen zu müssen, ist das Risiko vergleichsweise hoch, dass er dieser nicht durchweg treu bleiben kann.

Wenn denn der Auswahltest Einstellungstest schon im Vorfeld absolviert wird, kommt dieser dann noch einmal im eigentlichen Einstellungstest dran?

Personalberater: Kommt ganz darauf an, was im Vorfeld abgefragt wird. Geht es nur um Persönlichkeitsfragen, folgt schon noch der klassische Einstellungstest. Ist der Auswahltest Einstellungstest bereits der klassische Einstellungstest, dann kann eine Einladung zum physischen Einstellungstest nur heißen, dass dabei andere Testmethoden angewandt werden. Noch einmal dasselbe wird kein Unternehmen abfragen. Dafür ist die Bandbreite an anderen Möglichkeiten zu groß.

Und worauf müssen sich die Bewerber dann einstellen?

Personalberater: Meist sind es dann mündliche Testvarianten oder Gruppentests. Rollenspiele, Präsentationen oder Diskussionen werden dabei besonders häufig gewählt. Aber auch Praxistests können drankommen. Die Möglichkeiten sind hierbei sehr breit gefächert. Genau vorherzusehen ist nie, was dran kommt. Allerdings gilt: Je größer der Betrieb ist, desto umfangreicher ist in aller Regel auch das Bewerbungsszenario. Das liegt meist in der Tatsache begründet, dass sich sehr viele Bewerber um eine Ausbildungsstelle oder einen Job in einem namhaften Unternehmen reißen. Und: Gute Bewerber gibt es längst nicht mehr wie Sand am Meer.