Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar
Blättert man durch die Poesiebücher von anno dazumal, liest man hier und da dann den Berufswunsch „Tierarzt“, doch meist ist dieser Wunsch der Kinder getragen von der Idee, mit Tieren arbeiten zu dürfen. Nur die wenigsten steigen ins Studium der Veterinärmedizin ein, das nicht überall angeboten wird und darüber hinaus auch noch strikte Zugangsvoraussetzungen hat. Da könnte man doch meinen, dass der Beruf des/der Tierpfleger/-in als „leichtere Alternative“ hoffnungslos überlaufen ist. Nun ja: Die Ausbildungsstellen sind rar und die Einstiegsvoraussetzungen sind nicht einheitlich geregelt. Was beim Einstellungstest Tierpfleger auf dem Prüfstand steht und was die Absolventen in Ausbildung und Berufspraxis erwartet, soll dieser Beitrag erläutern.
Einstellungstest Tierpfleger
Die Fachbereiche eines/einer Tierpfleger/-in
Fachrichtung Forschung und Klinik
Tierpfleger, die diese Fachrichtung wählen, arbeiten in Forschungs- und Versuchslaboren, an der Universität, in Kliniken sowie in Praxen und Zuchtbetrieben. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Tiere zu füttern, zu pflegen, ihren Lebensraum zu säubern und bei der Aufzucht der Jungen zu unterstützen. Arbeiten sie in einer Klinik, gehen sie Tierärzten zur Hand. Ist dies so angewiesen, dürfen sie auch entsprechende Medikamente verabreichen. Nach einer Operation oder nach der Eingabe von Medikamenten ist es ihre Aufgabe, den Gesundheitszustand der Tiere zu kontrollieren. Sind sie in der Forschung engagiert, führen sie Tests und Versuche durch, untersuchen aber auch die entnommenen Zellproben.
Tierheim und Tierpension
Das Einsatzgebiet mit diesem Schwerpunkt ist eingeschränkter. Tierpfleger arbeiten mit dieser Fachrichtung in Pensionen und Heimen, manchmal auch in Tierkliniken. Ihr Aufgabenbereich ist stark auf die Versorgung und Pflege der Tiere ausgerichtet. Dabei geht es nicht nur darum, ihnen Futter zu geben, ihre Käfige zu säubern und ihnen Zuspruch zu leisten. Oft müssen Tierpfleger gerade in Tierheimen auch mit misshandelten Tieren umgehen, die entsprechend verhaltensauffällig sind. Im Tierheim oder der Tierpension erledigen Tierpfleger darüber hinaus noch kaufmännische Tätigkeiten, die bei der Futtermittelbeschaffung sowie bei anderen Abrechnungsmodalitäten anstehen.
Zoo
Die Arbeit von Tierpflegern mit dem Fachbereich Zoo ist vielseitiger geworden, denn nun haben sie nicht nur die Möglichkeit in klassischen zoologischen Gärten unterzukommen, sondern finden auch in Naturparks, Wildgeheben und bei Betreibern von Terrarien und Aquarien Anstellung. Oft findet man sie auch in Tierheimen und Pensionen, in Praxen und Kliniken und auf Gnadenhöfen. Vielseitig ist ihr Job auch, weil sie ein großes Tierspektrum zu betreuen haben und mit Greifvögeln natürlich ganz anders umgehen müssen als mit Seerobben. Neben der Pflege von Tier und Unterkunft, kreieren Sie stets neue Ideen, um die Tiere mit Spielen zu beschäftigen, die oft in Verbindung mit einer Fütterung stehen. Mit wachem Auge beobachten sie die Tiere und erkennen Stress, Krankheiten und Verhaltensstörungen. Darüber hinaus helfen sie bei der Aufzucht mit und können so auch ein Aussterben bedrohter Tierarten verhindern.
Die Ausbildungsinhalte eines/einer Tierpfleger/-in
Einige Fächer sind auf den Stundenplänen angehender Tierpfleger gleich, ganz unabhängig davon, welchen Fachbereich sie gewählt haben. Andere wiederum qualifizieren ganz spezifisch für die Tätigkeit im jeweiligen Fachbereich. Was Sie erwartet, wenn Sie sich für eine Ausbildung zum/zur Tierpfleger/-in entscheiden, zeigen Ihnen die folgenden Absätze.
Forschung und Klinik
- Tier- und Artenschutz
- Pflege, Haltung, Versorgung, Fütterung
- Versorgung trächtiger und neugeborener Tiere
- Verhalten und Anatomie
- Krankheiten feststellen, Maßnahmen einleiten
- Blutparameter bestimmen und unterscheiden
- Proben entnehmen, Ergebnisse auswerten
- Züchtung
- Regel der Laborpraxis
- Desinfektionen
Tierheim und Tierpension
- Tier- und Artenschutz
- Pflege, Haltung, Versorgung, Fütterung
- Versorgung trächtiger und neugeborener Tiere
- Verhalten und Anatomie
- Krankheiten feststellen, Maßnahmen einleiten
- Bestimmung und Zuordnung von Hunden und Katzen (Rasse, Ursprung, Charakter, Verhalten)
- Unterbringung von Säugern, Reptilien und Vögeln einheimisch oder nicht einheimische)
- Sozialisierung, Umgang mit Problemhunden
- Information von Kunden über die Tiere, Beratung
- Registrierung, Aufbereitung, Verwaltung kunden- und tierspezifischer Daten
Zoo
- Tier- und Artenschutz
- Pflege, Haltung, Versorgung, Fütterung
- Versorgung trächtiger und neugeborener Tiere
- Verhalten und Anatomie
- Krankheiten feststellen, Maßnahmen einleiten
- Zuchtmaßnahmen in Zoos
- Artgerechte Gestaltung und Instandhaltung von Gehegen, Käfigen und Tierunterkünften
- Fachgerechte Tötung
- Kontrolle und Wartung technischer Sicherheitseinrichtungen
Wer wird Tierpfleger?
Ein Blick in die Statistik aus dem Jahr 2013 zeigt:
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- Die Ausbildung der Fachrichtung Forschung und Klinik absolvieren hauptsächlich Schüler/-innen mit mittlerem Bildungsabschluss (52 Prozent). Die zweite Gruppe stellen Schüler/-innen mit Hochschulreife (29 Prozent). Einen Hauptschulabschluss haben 17 Prozent, nur 2 Prozent haben keinen Hauptschulabschluss.
- Die Ausbildung der Fachrichtung Tierheim und Tierpension zeigt nahezu ein Gleichgewicht von Schülern/-innen mit Hauptschulabschluss (26 Prozent) und Hochschulreife (24 Prozent). Auf den mittleren Bildungsabschluss entfällt weiterhin der Mammutteil mit 46 Prozent. 3 Prozent haben keinen Hauptschulabschluss, 1 Prozent gab an „sonstige“.
- Die Ausbildung der Fachrichtung Zoo absolvieren auch hauptsächlich Schüler/-innen mit mittlerem Bildungsabschluss (53 Prozent), 26 Prozent der Azubis hatten im Ausbildungsjahr 2013 die Hochschulreife, 19 Prozent der Schüler/-innen hatten einen Hauptschulabschluss.
Einstellungstest Tierpfleger: Darauf müssen Sie gefasst sein!
Wie der jeweilige Einstellungstest Tierpfleger aussieht, kann Ihr Wunsch-Arbeitgeber selbst entscheiden. Je nach Größe der Einrichtung variiert auch der Einstellungstest Tierpfleger. Ist die Einrichtung klein und hat nur wenig Bewerber, wird in aller Regel ein Vorstellungsgespräch geführt und ein Probearbeitstag vereinbart. Kommt es zum schriftlichen Einstellungstest, wird dieser sowohl die klassischen Fragen beinhalten, die Ihre Mathematik- und Deutschkenntnisse auf den Prüfstand stellen, als auch testen, wie es um Ihr logisches Denkvermögen bestellt ist, wie konzentriert Sie arbeiten und wie serviceorientiert Sie sind. Einige Arbeitgeber fragen explizites Tierwissen und Fachkenntnisse der Biologie ab.
Im Praxistest, der ebenfalls sehr beliebt ist, geht es darum, Geschick und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Tieren zu zeigen. Das heißt, dass Sie sicherlich die Aufgabe bekommen werden, einen Käfig oder ein Gehege zu säubern. Je nachdem welches Tier dort lebt, kann dies auch zu der Zeit in der Unterkunft bleiben, was für Sie bedeutet: Jetzt ist doppelte Vorsicht geboten, denn Sie müssen das Gehege gründlich säubern und dabei darauf achten, das Tier nicht zu verstören. Zudem ist es auch ein Test, ob Sie den Beruf des Tierpflegers realistisch sehen. Wer glaubt, tagein, tagaus mit Tieren kuscheln zu können, der irrt sich, denn der Job des Tierpflegers ist oft harte, körperliche Arbeit.