Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar
Wer sich für eine Beamtenlaufbahn entscheidet, kann dies grundsätzlich immer dann tun, wenn er die Fachhochschulreife oder das Abitur hat. Dann zumindest wäre es möglich, Beamter im gehobenen, nicht-technischen Dienst zu werden – und das heißt, man arbeitet als Verwaltungsmitarbeiter, der für Kommunen und Landkreise tätig ist. Wer indes im gehobenen, technischen Dienst aktiv werden möchte, muss ein entsprechendes, fachspezifisches Studium abgeschlossen haben, denn wer im technischen Dienst aktiv ist, arbeitet im Vermessungsamt, im Hoch- und Tiefbau, im Maschinenbau oder gar bei der Berufsfeuerwehr.
Einstellungstest Bundesgrenzschutz
Die Ausbildungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst
Auch wenn die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst noch so unterschiedlich scheinen, so eint sie doch alle eins: Sie sind Mitarbeiter des Staates (oder des Bundeslandes) und arbeiten aktiv an der Umsetzung der Gesetze. Dies tun sie in verschiedenen Dienstgraden:
- Der einfache Dienst. Hier können all diejenigen aktiv werde, die ihre Schulpflicht vollendet haben oder einen Hauptschulabschluss haben. Damit ist der öffentliche Dienst noch einer der wenigen Ausbildungsbereiche, der auch Azubis mit dem kleinsten erreichbaren Schulabschluss aufnimmt.
- Der mittlere Dienst. Wer eine Karriere im mittleren Dienst anstrebt, muss mindestens einen mittleren Schulabschluss vorweisen können oder alternativ die Kombination aus Schulabschluss und einer abgeschlossenen Ausbildung.
- Der gehobene Dienst. Hier ist – wie eingangs bereits erwähnt – das Abitur oder alternativ die Fachhochschulreife für den nichttechnischen (Verwaltungs-)Dienst Pflicht. Für den technischen Dienst ist ein Studium nötig.
- Der höhere Dienst. Für diese Ausbildungslaufbahn im öffentlichen Dienst ist ein Studium Grundvoraussetzung.
Diese Ämter bilden aus
Mögliche Ausbildungsstellen beim „Staat“ sind: das Bundesverwaltungsamt, der Auswärtige Dienst, die Bundeszollverwaltung, die Bundespolizei, der Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz, das Bundeskriminalamt, die Bundeswehr, die Deutsche Bundesbank, die Deutsche Rentenversicherung (Bund), die Bundesagentur für Arbeit sowie die Kommunal- und Landesbehörden. Informieren Sie sich genau über die jeweiligen beruflichen Möglichkeiten und die Ausbildungsoptionen, die nicht nur eine klassische Ausbildung oder ein Studium umfassen, sondern auch zunehmend häufiger die Möglichkeit zum Dualen Studium bieten.
Auf dem Weg zum gehobenen, nicht-technischen Dienst – ein Erfahrungsbericht
Wer Abitur hat, kann sich auf den gehobenen, nicht-technischen Dienst bewerben. Dazu muss man im Vorfeld wissen, welche Behörde einen denn interessiert. Christian möchte beim Zoll arbeiten und hat die Bewerbung daher an die entsprechend zuständige Bundesfinanzdirektion gerichtet. Er wurde zum Einstellungstest geladen und berichtet aus eigener Erfahrung vom schriftlichen und mündlichen Test:
„Der Prüfungsraum erinnerte mich an die erste, schriftliche Abiturprüfung: Es standen gefühlt Unmengen von Einzeltischen in einem Raum. Weniger der Raum, als vielmehr die Anzahl der Tische machte mich nervös, denn letztlich waren das alles meine Konkurrenten. Ich suchte mir einen Tisch und wartete auf die Anweisung der Prüfer – schließlich war es mein erster Einstellungstest gehobener Dienst. In den kommenden vier Stunden sollten wir nun Aufgaben aus vier Wissensbereichen bewerkstelligen: Sprachverständnis, Zahlenverständnis, Wissenstest und Arbeitsprobe.
Da ich mich in Mathematik schon immer sicher fühlte, begann ich gleich mit dem Test zum Zahlenverständnis. Die Prozent-, Zins- und Dreisatzrechnungen konnte ich vergleichsweise schnell lösen, bei den linearen Funktionen musste ich schon ziemlich grübeln. Beim Deutschtest mussten wir Rechtschreibfehler in einem Text finden und knifflige Fragen zu manchmal recht undurchsichtig gestellten Aussagen beantworten. Da rauchte mir ganz schön der Kopf. Und dann kam noch die für mich gefürchtetste Aufgabe: Wir bekamen Gesetzestexte vorgelegt und mussten dazu Fragen beantworten.
Den Wissenstest fand ich hingegen weniger problematisch, es handelte sich um Fragen zu Geschichte, Politik und Geografie … Allgemeinwissen eben. Zugegeben, ich musste wirklich schmunzeln, denn ich musste beim Test für einen kurzen Moment an meinen Vater denken, der immer sagte: ‚Junge, Zeitunglesen bildet.‘ Und ich war froh, dass ich regelmäßig das Zeitgeschehen verfolge. Kurzfristig hätte ich mir das nicht ins Gedächtnis hämmern können.
Auch wichtig: Das Vorstellungsgespräch – Der Online Test
Einstellungstest Komplettkurs | Online-Training
- Aktuelle Testfragen für dieses Jahr
-
Systematische Vorbereitung für alle Berufe
-
Alle Testfelder vorhanden
-
Schritt-für-Schritt-Erklärungen aller Lösungen
-
Realistischer Simulationstest
-
Läuft auf allen Endgeräten wie Smartphone, Tablet & PC
-
Online sofort durchführbar
-
über 3500 aktuelle Fragen und Antworten
-
Kein Abonnement!
Sich auf die sogenannte Arbeitsprobe vorzubereiten, sei besonders knifflig, das hatte ich in vielen Foren zum Erfahrungsaustausch gelesen. Und so war es dann auch, denn ich bekam einen Bericht über einen Vorfall bei einer Zollkontrolle. Dieser beinhaltete mehrere Aussagen – und ich sollte nun ein finales Urteil fällen. Auf diese Aufgabe habe ich die meiste Zeit verwendet, denn dabei wurden nicht nur meine Deutschkenntnisse auf den Prüfstand gestellt, sondern auch mein Sachverstand und meine Argumentationsfähigkeit.
Nach einigen Wochen erhielt ich die Info, dass ich den schriftlichen Einstellungstest gehobener Dienst bestanden hatte – und zum mündlichen Teil eingeladen war. Dabei erwarteten mich ein Rollenspiel, eine Gruppendiskussion, eine Präsentation und eine Interview.
Mein Resultat: Das Rollenspiel hatte ich vergeigt, denn mein Gegenüber, ein pöbelnder, unbelehrbarer Mann, war einfach zu gut in seiner Rolle und ich konnte nicht inhaltlich sinnvoll Contra gegeben. Mit dem Gefühl im Bauch, ohnehin schon zu scheitern, wich der Druck und ich wurde ruhiger. In der Gruppendiskussion fand ich (für mich) passende Argumente und formulierte sehr gute Argumentationsreihen. Die Präsentation über einen Vorfall beim Zoll und meine Beurteilung dazu gelang ebenso gut – zumindest bescheinigte mir das die Prüfungskommission zu Beginn des Interviews. Dort konnte ich – dank meiner guten Vorbereitung – alle Fragen gut beantworten, denn ich wusste fast jedes Detail über die Arbeit beim Zoll – und das kam positiv an.
Fazit: Ich bekam die Stelle und bin aktuell auf dem Weg zum Diplom-Finanzfachwirt, um später beim Zoll im gehobenen Dienst arbeiten zu können.“
Blick in den Einstellungstest gehobener Dienst (technischer Dienst)
Die Berufsgruppen, die unter der Kategorie „technischer Dienst“ im öffentlichen Dienst zusammengeschlossen werden, sind sehr unterschiedlich. Deswegen kann auch der Einstellungstest nicht über den einen, sprichwörtlichen Kamm geschert werden. Wer im gehobenen, technischen Dienst, arbeiten möchte, absoviert in der Regel ein Fachstudium, um im Vermessungswesen, in der Maschinentechnik, in der Informatik, in der Forstverwaltung, bei der Feuerwehr, bei der Bundeswehr, bei der Bauverwaltung oder bei der Feuerwehr die gehobene Laufbahn einzuschlagen. Neben speziellen, berufsspezifischen Fragen im Einstellungstest stehen immer diese Kategorien zur Prüfung an:
- Allgemeinwissen
- Deutsch
- Mathematik
- Logisches Denken
- Konzentrationsvermögen
- Visuelles Denken
- Technisches Wissen
Während die meisten Themen gut trainiert werden können, funktioniert das Antrainieren von „Allgemeinwissen“ in der Regel nicht von heute auf morgen, denn dabei möchte der Staat als Ausbilder eigentlich herausfinden, inwiefern Sie als Bewerber politisch interessiert sind und ob sie am täglichen Weltgeschehen teilnehmen. Tun Sie dies – oder sind Sie alternativ ein Ass in Sozialkunde, Politik, Recht, Wirtschaft und Geschichte – dann haben Sie gute Karten im Allgemeinwissenstest.