Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar
Rein ins Führerhaus und ab auf die Autobahn … So leicht wie es aussieht, ist der Job des Lkw Fahrers bei Weitem nicht, denn wer als professioneller Lkw Fahrer arbeiten will, der muss eigentlich die Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in absolvieren. Auszubildenden und Quereinsteigern sei gesagt: Beim Einstellungstest Lkw Fahrer geht es um mehr, als nur den entsprechenden Führerschein vorweisen zu können.
Einstellungstest Lkw Fahrer
So umfangreich ist die Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in
Die Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in dauert drei Jahre. Während dieser Zeit werden die folgenden Inhalte vermittelt:
- Der Lkw und seine Funktionsbereiche: Motor, Fahrwerk, Mechanik, Elektrik, Kraftübertragung. Auch wird eine Übersicht über verfügbare Fahrzeuge, deren Hilfsmittel und ihr Verwendungszweck gegeben.
- Überprüfung der Verkehrssicherheit: Ladungssicherung ist die Pflichtübung, die jeder Lkw-Fahrer vor der Fahrt absolvieren muss. Darüber muss auch der Lastwagen einem Check unterzogen werden, bei dem Räder, Aufbau und Beschilderung ebenso wie Sicherungs- und Sicherheitsmittel geprüft werden.
- Absicherung von Unfallstellen (Fahrzeugen und Gefahrenzonen)
- Abrechnung, Dokumentation
- Abfahrtkontrolle, Übernahmekontrolle
- Prüfung der transportierten Waren auf Mängel
- Fahrzeugbeladung und Ladungssicherung nach Gewichtsverteilung
- Bedienung von Kontrollinstrumenten, Auswertung von Informationen
Nach der Ausbildung …
… hat ein/-e Berufskraftfahrer/-in Kompetenzen in Güter- und Personenverkehr, Fahrzeugführung, Logistik, Ladungssicherung, Tourenplanung, Speditions- und Lieferverkehr. Je nach Ausbildungs- und auch späterem Einsatzort können die folgenden Kompetenzfelder hinzukommen: Busverkehr, Verkauf von Fahrausweisen, Linienverkehr, Öffentlicher Personennahverkehr, Reiseverkehr, Straßen- und Verkehrsrecht und Zollvorschriften. Auch kennt ein/-e Berufskraftfahrer/-in das Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz, das die Grund- und Weiterqualifikation im Bereich des Güterkraft- und Personenverkehrs regelt.
Berufskraftfahrer müssen „Module“ absolvieren
Wer als Berufskraftfahrer arbeitet, muss sich regelmäßig weiterbilden. So steht es im erwähnten Qualifikationsgesetz. Zur Aus- bzw. Weiterbildung gehören fünf Module, die spätestens dann eine gute Vorbereitung für den Einstellungstest Lkw Fahrer sind, wenn Sie sich nicht als Azubi auf die Stelle bewerben, sondern sich als gelernter Berufskraftfahrer um eine Neuanstellung bemühen. Diese Themen könnten zu den Schulungsmodulen gefragt werden:
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- Welchen Stellenwert hat ein wirtschaftlicher Fahrstil? (Antwort: Wer wirtschaftlich fährt, schont die Umwelt und spart dem Fuhrunternehmen bares Geld. So ist der Stellenwert des wirtschaftlichen Fahrens vergleichsweise hoch.)
- Erläutern Sie die Nachteile eines falschen Reifendrucks. (Antwort: Wer den Reifendruck nicht richtig einstellt, verkürzt die Lebenszeit des Reifens, verringert den Fahrkomfort, erhöht den Kraftstoffverbrauch und erhöht die Gefahr eines Reifenbrandes.)
- Welche alternativen Kraftstoffarten sind denkbar? (Antwort: Biodiesel, Rapsöl, u.a.)
- Was versteht man unter Rechtsfahrgebot? (Antwort: Das Rechtsfahrgebot dient der Verkehrssicherheit und soll die Verkehrsteilnehmer dazu bringen, nur links zu überholen. Zum Überholen darf bei einer zweispurigen Fahrbahn ausgeschert werden, allerdings gibt es eine 20-Sekunden-Regel, die regeln soll, dass Lastkraftfahrer nicht dauerhaft auf der Überholspur verweilen – Stichwort: Elefantenrennen.)
- Wie lang ist die reguläre Tageslenkzeit? (Antwort: Neun Stunden, allerdings ist eine Unterbrechung von 45 Minuten nach viereinhalb Stunden Fahrzeit vorgeschrieben.)
- Was ist auf einer Fahrerkarte vermerkt? (Antwort: Name des Fahrers, Geburtsdatum, Gültigkeitszeitraum, Aussteller, Führerscheinnummer, Kartennummer, Unterschrift)
- Bei welchen Gütern gelten besondere Beförderungsvorschriften? (Antwort: bei Lebensmitteln, bei Tieren, bei Abfällen, bei chemischen Stoffen, u.a.)
- Wie wird der Anhalteweg berechnet? (Antwort: Anhalteweg = Reaktionsweg + Bremsweg)
- Wodurch wird die Reaktionszeit negativ beeinflusst? (Antwort: Müdigkeit, Unaufmerksamkeit, Ablenkung, Medikamente, Drogen)
- Was versteht man unter ASR? (Antwort: Damit ist die Antischlupfregelung gemeint, die das Durchdrehen der Räder beim Beschleunigen verhindert. So wird Fahrstabilität gewährleistet.)
- Was bedeutet „Just-in-Time“? (Antwort: Das Just-in-Time-Prinzip ist quasi das Grundnahrungsmittel für die Logistikbranche, denn da der Besteller der Ware Lagerkosten sparen möchte, ordert er lieber kurzfristig – und übergibt so regelmäßig Aufträge an sogenannte Logistikdienstleister. Just-in-Time bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Ware geliefert und verarbeitet wird – ohne teuer zwischengelagert zu werden.)
- Warum muss der Lkw Fahrer Mathekenntnisse mitbringen? (Antwort: Um eine optimale Ladungssicherung und auch -verteilung zu gewährleisten, denn um die transportierte Ware sicher und auch unbeschadet von A nach B zu transportieren, muss ein Lkw Fahrer penibel genau auf die Ladung, die Sicherung der geladenen Waren und die Verteilung der Masse achten. Dies variiert je nach Lkw-Modell, Aufbau und Anzahl der Achsen.)
- Welche Form der Ladung ist besonders gefährlich? (Antwort: Beim Transport birgt sogenanntes Schüttgut eine große Gefahrenquelle, weil dabei Schotter oder Steine in der Regel mit einer Plane gesichert sind, jedoch darunter lose im Container liegen. Auch chemische Stoffe haben ein erhöhtes Beförderungsrisiko, allerdings ist hier die Gefahr bei einem Unfall am größten. Läuft das sogenannte „Gefahrgut“ bei einem Unfall aus, muss in der Regel die Feuerwehr verständigt werden.)
- Welche Möglichkeiten gibt es, Ladung zu sichern? (Antwort: Mithilfe von Zurrgurten, Zurrketten und Zurrdrahtseilen u.a.)
Mathematikkenntnisse und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sind ebenso wichtig
Wer sich den Alltag eines Lkw Fahrers einmal bildlich vor Augen führt, wird erkennen: Nur wenige haben das Glück mit einem kompletten Lkw von A nach B zu fahren und dann den kompletten Wagen abzuladen. Oft handelt es sich bei Lkw Fahrern um sogenannte Stückgutfahrer, die einzelne Teile geladen haben und entsprechend auch einzelne Teile wieder abladen und neuaufladen müssen. Während der Disponent im Büro zwar theoretisch geprüft hat, ob die Ware in den Lkw passt, muss der Lkw Fahrer dies nun praktisch umsetzen – und das heißt, dass räumliches Vorstellungsvermögen insbesondere deswegen besonders wichtig ist, weil die Transportgüter unterschiedlich abgepackt sind und dann nicht immer ganz so einfach zu verladen sind.
Typische Fragestellungen hierzu sind Zeichnungen, zu denen dann entsprechende Fragen beantwortet werden müssen. Welche Formen passen in welche geometrischen Körper und aus wie vielen Flächen besteht eine bestimmte Figur, ist dabei eine häufig gestellte Frage. Auch müssen sich angehende Lkw Fahrer darin beweisen, zu erkennen, was aus einer aufgezeichneten Faltvorlage später entstehen würden.
Und last but not least sind auch Mathematikkenntnisse gefordert. Hier gilt es insbesondere mit Maßen von Transportgütern sowie deren Gewichten gut umgehen zu können. Hierfür können Sie an diesen Beispielen üben:
- Wie viel sind 17,4 Tonnen in Kilogramm? (Antwort: 17400 Kilogramm)
- Wie viel Tonnen sind 721 Kilogramm? (Antwort: 0,72 Tonnen)
- Wie viel Tonnen sind 12578 Kilogramm? (Antwort: 12,58 Tonnen)
- Wie viel Kilogramm sind 123 Tonnen? (Antwort: 123000 Kilogramm)
- Wie viel Tonnen sind 123569 Kilogramm? (Antwort: 123,57 Tonnen)