Aktualisiert am 17. August 2023 von Ömer Bekar
Die Aufgabe eines/-r Tischler/-in besteht darin, Türen, Fenster und Möbel aus Holzwerkstoffen und Holz herzustellen sowie Innenausbauten durchzuführen. Das bedeutet auch, ein/-e Tischler/-in muss vor allem zweierlei können, was ein komplett unterschiedlicher Ansatz zu sein scheint: Er muss Pläne lesen können und diese in praktische Werkstücke übersetzen können. Auf der anderen Seite muss er bei der individuellen Ausgestaltung von Einzelstücken aus Holz Kreativität beweisen. Diese zwei Grundrichtungen geben bereits an, was ein/-e Tischler/-in leisten muss – und was ihn voraussichtlich in einem Einstellungstest erwarten könnte.
Einstellungstest Tischler
Ein Blick in die Details der Tischlerausbildung
Die Ausbildung zum/zur Tischler/-in dauert drei Jahre. Da die Lehre im dualen System (also an der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb) erfolgt, gilt es theoretisches und praktisches Wissen zu erlangen und anzutrainieren. Ein Blick in den Stundenplan zeigt diese Themen:
- Skizzen, Zeichnungen und Pläne: Ein/-e Tischler/-in muss diese sowohl anfertigen können, als auch fähig sein, diese zu lesen und darauf aufbauend den benötigten Materialbedarf zu errechnen.
- Arbeitsplatz: Dabei steht die Einrichtung und Sicherung der Arbeitsumgebung vor Ort beim Kunden und in der Werkstatt auf dem Lehrplan.
- Werkstoff: Ein/-e Tischler/-in muss den von ihm bearbeiteten Werkstoff genau kennen, um ihn richtig zu behandeln. Daher stehen auch die verschiedenen Holzwerkstoffe und Holzarten auf dem Stundenplan sowie deren maschinelle und manuelle Bearbeitung. Dazu gehört auch ein Exkurs in die Oberflächenbehandlung, die durch Färben oder Beizen durchgeführt werden kann.
- Werkzeuge: Um aus Holz Fenster, Türen und Möbel zu fertigen, braucht der Tischler/-in bestimmte Werkzeuge. Deren Handhabung zu erlernen, ist ein wichtiger Teil der Ausbildung zum/zur Tischler/-in. Hierzu zählen sowohl Maschinen- und Handwerkzeuge als auch programmierbare Maschinen und Anlagen, die hydraulisch, elektronisch, pneumatisch oder elektrisch betrieben werden.
- Produktion: Ein/-e Tischler/-in produziert Möbel und andere Dinge aus Holz. So lernt er zunächst Korpusse, Rahmen und Gestelle zu fertigen, Einzelteile entsprechend zu einem Gesamtwerk zusammenzubauen und beispielsweise Fenster oder Möbel mit Kunststoff, Metall und Glas zu komplettieren.
- Weitere Aufgaben: Neben den bereits erwähnten Aufgaben, stehen auch End- und Zwischenkontrollen an sowie die Montage und Demontage von fertigen Produkten vor Ort und die Vorbereitung für den Transport.
Alternative Ausbildungen, die später einen Zugang zum Tischlerberuf ermöglichen können
Ein sehr vielseitiger Ausbildungsberuf ist der des/der Holzmechaniker/-in, denn dieser wird in drei Schwerpunkten angeboten: Möbel und Innenausbau, Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen sowie Innenausbauten und Bauelemente. Je nach gewähltem Schwerpunkt kann diese Ausbildung der Tischlerausbildung näher kommen oder sogar Züge eines Raumplaners annehmen, wenn es darum geht, eine komplette Innenausstattung mit Holz umzusetzen. Etwas weiter entfernt sind indes die Ausbildungen zum/zur Parkettleger/in, zum/zur Zimmerer/-in und zum/zur Holzbearbeitungsmechaniker/-in. Im Ansatz umgesetzt wird das, was der/die Tischler/-in während der Ausbildung lernt als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice.
Auf zum Eignungstest als Tischler/-in
„Ziel ist es, die Zahl der abgebrochenen Lehren zu verringern.“ Mit diesem Satz wird unter tischler-schreiner.de dafür geworben, einen Eignungstest zu absolvieren, denn dieser nutzt dem Auszubildenden und dem Ausbildungsbetrieb gleichermaßen. Für den künftigen Auszubildenden ist es ein Hinweis darauf, ob er sich für den richtigen Ausbildungsberuf entschieden hat und das Unternehmen profitiert davon, dass der künftige Auszubildende weiß, worauf er sich einlässt. Das Teilnehmerzertifikat eines im Innungsverbund organisierten Tests kann so zum wichtigen Detail in der Bewerbung um den Ausbildungsplatz werden.
Der Eignungstest ist dreigeteilt und umfasst folgende Bereiche:
Fragen zur Person.
Hier gibt es keine „richtigen“ oder „falschen“ Antworten, denn es geht darum, den Bewerber besser kennenzulernen. Dabei stehen persönlichen Eigenschaften sowie das private Umfeld im Fokus. Eine Vorbereitung auf diese Form der Befragung ist vergleichsweise schwierig, jedoch erinnern diese Fragen fast schon an ein Vorstellungsgespräch. Vorbereitungs-Tipp: Führen Sie Gespräche. Das hilft Ihnen im späteren Frage-Antwort-Spiel schneller und besser die richtige Formulierung zu finden. Natürlich müssen die Gespräche in Dialogform gehalten sein, doch dafür sollte sich im Familien- und Bekanntenkreis sicherlich ein Partner finden lassen.
Auch wichtig: Das Vorstellungsgespräch – Der Online Test
Einstellungstest Komplettkurs | Online-Training
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Fragen zum Wissensstand.
Deutsch, Mathematik und Allgemeinwissen sind die Kernpunkte der Wissensprüfung. Dabei können folgende Aufgaben Teil der Eignungsprüfung sein:
Beispiele aus dem Deutschtest
Welche Schreibweise ist korrekt? (Antwort: Potenz)
- Potens
- Potenz
- Pottens
- Pottenz
Welche Schreibweise ist korrekt? (Antwort: theoretisch)
- theorätisch
- theorethisch
- teoretisch
- theoretisch
Welche Schreibweise ist korrekt? (Antwort: kalkulieren)
- kallkulieren
- kalkuliren
- kalgulieren
- kalkulieren
Welches Wort fehlt hier?
Im Bereich der Forstwirtschaft gibt es zahlreiche _____________________, um Aussagen über die Nutzbarkeit von Holzarten zu treffen. (Antwort: Methoden)
- Methodik
- Methoden
- Methode
- Methodisch
Der Kunde wünscht keine Ausgestaltung des Möbelstücks mit ________________. (Antwort: Ornamenten)
- Ornamenten
- Ornament
- Ohrnamenten
- Onamenten
Beispiele aus dem Mathetest
57 : ((8,95 – 4,2) x 4) = 3
120 + 1,2 – 12 + 0,73 = 109,93
8 □ 2 □ 1 = 7 (Antwort: 8 – 2 + 1 = 7)
14 □ 2 □ 7 = 4 (Antwort: 14 x 2 : 7 = 4)
Wieviel Millimeter sind 27,9 Zentimeter? (Antwort: 279)
Beispiele aus dem Allgemeinwissen-Test
Politikfrage: Welche Institution wurde durch den Vertrag von Maastricht gegründet? (Antwort: Europäische Union)
- Bund europäischer Landwirte
- Europäische Union
- Europäischer Gerichtshof
- Europäisches Parlament
Wirtschaftsfrage: Bei welcher Bezeichnung handelt es sich nicht um eine juristische Person? (Antwort: bei der Privatperson)
- GmbH
- V.
- Privatperson
- AG
Geschichtsfrage: Wer verfasste das Kommunistische Manifest? (Antwort: Karl Marx)
- Immanuel Kant
- Michail Gorbatschow
- Karl Marx
- Arnold Schwarzenegger
Allgemeinwissensfrage: Wofür steht die Abkürzung „GbR“? (Antwort: Gesellschaft bürgerlichen Rechts)
- Großbritannien
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts
- Gesetz zur besonderen Rücksichtnahme
Physikfrage: Eine Holzkugel rollt eine Ebene hinunter. Welche Aussage ist korrekt? (Antwort: Die kinetische Energie der Kugel nimmt zu.)
- Die kinetische Energie der Kugel nimmt zu.
- Die kinetische Energie der Kugel sinkt.
- Die potenzielle Energie der Kugel nimmt zu.
- Die potenzielle und die kinetische Energie der Kugel nehmen zu.
Berufsspezifische Fragen
Wer Tischler werden möchte, braucht vor allem räumliches und logisches Denkvermögen sowie eine Grundbegabung und ein Grundverständnis für Technik und Handwerk. Während das räumliche Denkvermögen in der Regel mit Fragen zu vorgelegten Skizzen geprüft wird, stehen beim Test des logischen Denkvermögens insbesondere logische Reihen aus Buchstaben, Zahlen oder gar Wochentagen zur Vervollständigung an. Die Fragen aus dem Bereich Technik und Handwerk sind oftmals aus der Physik entnommen. Tipp: Wer sich gut darauf vorbereiten will, sollte einen Blick in die Tischlerprüfungen werfen.